Die Geschichte von Natschiketa

Die Geschichte von Natschiketa lehrt uns den wahrhaften Weg zur Befreiung. Natschiketa war eine große Seele im Körper eines kleinen Jungen. Sein Vater, der Brahmane war, hielt einmal ein großes Yagna (Feuerritual) ab. Zum Ende des Yagnas werden Geschenke an die Dorfbewohner gegeben als Opferritual, auch um die eigenen Festhaltungen zu reduzieren. Dieser Brahmane allerdings verschenkte nur die alten Kühe aus seinem Stall, obwohl er sehr wohlhabend war. Sein kleiner Sohn machte den Vater später darauf aufmerksam, dass er nur die alten Kühe verschenkt hatte, damit bekämen sie ja gar keinen Segen. Der Junge verlangte sogar, sich selbst zu verschenken, da er doch das Lieblingsstück von seinem Vater war. Der Vater fühlte sich betroffen, reagierte aber verärgert und rief wütend: „Dann soll dich doch Yama (Gott des Todes) holen!“ Alle Worte, die bei einem solchen Ritual gesprochen werden sind sehr gewichtig und können auch nicht zurückgenommen werden. Sogleich fiel der kleine Junge leblos zu Boden und die Trauer über dieses Vergehen war sehr groß in dieser Familie. Natschiketa gelangte sofort in das Yamaloka. Allerdings war die Tür des Palastes vom Todesgott verschlossen und so musste er drei Tage lang vor der Tür stehen. Als Yama dann endlich zurückkehrte, entschuldigte er sich bei Natschiketa für das lange Warten und stellte ihm drei Wünsche zur Wahl frei. Der erste Wunsch des Jungen war, zurückzukehren zu seinen unsäglich traurigen Eltern, um diese zu trösten. Als zweiten Wunsch äußerte er, alle Sasthras (heiligen Schriften) von dem Todesgott zu lernen. Sein dritter Wunsch war die Frage: „Was passiert mit uns nach dem Tod?“ Yama wollte diese Frage nicht beantworten „Wie soll ich dir das erklären? Nicht einmal alle Astralwesen können dies begreifen. Wie willst du das verstehen können? Ich gebe dir stattdessen all meine Schätze mit, du kannst Gold und Edelsteine haben!“ Natschiketa allerdings, war eine große Seele und durchschaute gleich, dass alle diese Geschenke vergänglich waren. Er beharrte auf seine Wunscherfüllung. „Was soll ich mit Gold und Rubinen? Wenn ich sterbe, kann ich nichts davon mitnehmen.“ Schließlich gab Yama endlich nach und erklärte ihm dieses große Wissen über Karma und Wiedergeburt!