Am 25.10.2015 sind wir mit Lakshmi Devi nach Sri Lanka geflogen. Bei der Ankunft erhielt Lakshmi Devi eine rituelle Fußwaschung. Dann erfolgte ein kurzes Gebet. Anschließend ging sie in das Ashram-Gebäude.
Meditation und Seva
Jeden Tag zwischen 4.30 Uhr und 5.00 Uhr erfolgte die Morgenmeditation. Diese fand entweder im Ashram oder draußen bei Buddha statt. Danach bestand die Möglichkeit, sich noch ein wenig auszuruhen bevor es um 8.00 Uhr Frühstück gab.
Im Anschluss daran wurde bekannt gegeben, welche Arbeiten im Ashram zu erledigen sind. Diese waren unter anderem Küchendienst, putzen, Hilfe bei der Kokosnussernte, Gartenarbeit usw. Jeder hatte hier die Möglichkeit sich freiwillig einzubringen und Seva zu leisten.
Charlet war unsere Köchin, die für unser leibliches Wohl sorgte. Die ayurvedischen Gerichte waren sehr gut. Obwohl einige von uns zuvor nichts Scharfes aßen, hatte sich jeder schnell an das Essen gewöhnt und war begeistert.
Besuch der Mönchinnen
An einem Abend kamen zwei Mönchinnen in den Ashram und beteten mit uns bei der Buddha-Statue. Lakshmi Devi hatte zu Ehren ihrer Mutter den Mönchinnen vor Jahren eine Buddha-Statue gespendet.
Das Milchmütterfest
Das Milchmütterfest hatte Lakshmi Devi’s Mutter jedes Jahr für bedürftige Mütter ausgerichtet. Sie kochte Milchreis und schenkte diesen zusammen mit Obst, Reis und anderen Nahrungsmitteln den Müttern. Nachdem ihre Mutter den Körper verlassen hatte, übernahm Lakshmi-Devi dieses Fest zu Ehren Ihrer Mutter.
Die Speisung der Mönche
Bei der Speisung der Mönche kann man ein Mönchsgewand für Angehörige und Freunde spenden. Es soll diesen Personen Heilung bringen oder zur Verbesserung ihres Karma’s beitragen, wenn diese bereits ihren Körper verlassen haben. Die Mönche beten für diese Personen und nennen auch deren Namen. Den Rest der Speisen wird an Bedürftige in der Umgebung verteilt.
Anuradhapura
In Anuradhapura gingen wir zum Bodhi-Baum und meditierten auch hier. Dieser Baum ist ein Ableger von dem Bodhi-Baum in Indien wo Buddha seine Erleuchtung fand. Menschen bringen dort ihre Opfergaben dar – wie Früchte, Blumen und Nahrung. Es werden dort Gebete gesprochen als Zeichen für Dankbarkeit und Verehrung. Ebenfalls werden Wünsche ausgesprochen.
Sunijam-Deva-Tempel
Des Weiteren besuchten wir eine Tempelanlage in der Nähe des Ashram‘s. Dieser Tempel ist dem Schutzgott Sunijam-Deva geweiht, der für das dortige Gebiet der Schutzheilige ist.
Kandy
Lakshmi Devi ging mit uns zum Zahntempel nach Kandy. Dort wird in einem Schrein ein Zahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt und verehrt.
Eine besondere Überraschung
An einem Abend überraschte uns Lakshmi Devi mit srilankischen Tänzern. Es war sehr schön und beeindruckend. Einige von uns durften dabei ihre tänzerischen Fähigkeiten erproben, was zur heiteren Unterhaltung bei den Zuschauern führte.
Bodhi-Puja
An unserem letzten Abend richtete Lakshmi Devi eine Bodhi-Puja für uns aus. Bei diesem Ritual werden ein oder mehrere Unterkleider von einem Mönchsgewand geopfert. Dabei kann man sich etwas wünschen. Das Unterkleid wird dann um den Bodhi-Baum gewickelt. Es entstand bei dieser Zeremonie eine ganz besondere Atmosphäre. Wir erhielten alle eine wundervolle Segnung, die uns auch auf unserem Rückflug noch begleitete.
Liebe Lakshmi Devi,
wir danken Dir von ganzem Herzen für die Zeit, die wir mit Dir verbringen durften. Danke für Deine Liebe und Geduld mit uns. Danke für all das was Du in uns bewirkt hast, auch wenn es teilweise nicht einfach war.
Deine Devotee‘s und Gäste
Noch einige Worte zum Ashram-Aufenthalt
Der Ashram ist für jeden eine Herausforderung. Man wird mit sich selbst konfrontiert und kommt auch an seine Grenzen.
Widerstände tun sich in einem auf, die es gilt zu überwinden, was oftmals nicht einfach ist und die auch schmerzen, weil unsere Unwissenheit so groß ist. Gerade diese Erfahrungen sind es, die uns weiter bringen und stärken.
Wir werden geprüft, wie stark unser Wille ist weiterzukommen. Gerade in der Gruppe wird einem vieles widergespiegelt. Hier gilt es nicht die Schuld bei dem anderen zu suchen, sondern in sich zu gehen und zu schauen was in einem noch nicht erlöst ist.
Kann ich vorurteilslos sein? Kann ich in der Liebe bleiben? Kann ich jeden so annehmen wie er ist? Bin ich frei von jeglichen Erwartungen und Beurteilungen?
Der Meister kennt jeden und weiß genau, was jeder einzelne braucht um sein Ego nach und nach zu brechen. Bei dem einen kann dies auf sanfte Weise geschehen, beim anderen kann dies sehr heftig sein. Jeder bekommt jedoch nur so viel, wie er auch bewältigen kann.