Buddhas Erkenntnis und Abwendung vom Weltlichen

Satsangausschnitt – Ettlingen 4.2.2019

…Mein geliebter Vater, der mir immer wieder auf der Astralebene erscheint, trug mir auf, zu euch über die „Kleshas“ zu sprechen. Kleshas sind unsere unerfüllten Wünsche und die Ursache für das Wiederkommen auf die Erde. Die meisten von euch hier, möchten ja gar nicht mehr auf die Erde kommen. Aber wie können wir dies erreichen?

Buddhas große Erkenntnis des Lebens auf Erden ist: „Geboren werden ist mit Leiden verbunden, krank zu werden bedeutet Leiden, alt zu werden erzeugt Leiden und den Körper zu verlassen bringt auch Leid mit sich! Wir alle versuchen mit verschiedenen Möglichkeiten dem Leid zu entrinnen: Wir achten auf unsere Gesundheit, nehmen gute Nahrung zu uns, pflegen unseren Körper, treiben Sport – allerdings wird jeder von uns eines Tages seinen Körper verlassen müssen und damit auch alles, was ihm lieb war. Unsere Sinnesorgane sind darauf aus, nur angenehme Dinge wahrzunehmen: Die Augen wollen nur das Schöne sehen: wir kleiden uns attraktiv, schminken und pflegen uns, im Urlaub möchten wir am Liebsten nur idyllische Orte sehen. Unser Geruchsinn ist auf gute Düfte ausgerichtet – die Parfümindustrie provotiert davon! Beim „Fühlen“ verhält es sich nicht viel anders – wir sehnen uns nach liebevollen Umarmungen. Auch unsere Zunge liebt vor allem die köstlichen Geschmacksrichtungen! So streben alle unsere Sinnesorgane nach Befriedigung!

Auch Siddharta Gautama lebte die ersten Jahre seines Lebens auf diese Weise. Er wurde als Königsohn geboren und somit stand ihm die Wahl immerzu offen, all seine Sinne zu befriedigen. Sein Vater liebte ihn sehr und hielt ihn fern von jeglichem Leid, baute ihm drei verschiedene Paläste, in denen er sich je nach Wunsch und Gesinnung aufhalten konnte. Dies hatte allerdings auch bedeutsame Gründe. Zu jener Zeit wurde nach der Geburt eines Kindes ein Astrologe gerufen, der die Anlagen für dessen weiteren Lebensweg und Berufung ausfindig machen sollte. Das Horoskop von Buddha zeigte die außergewöhnlich stark ausgeprägten Fähigkeiten, die zur Ausführung einer hohen Führungsposition nötig waren. Auf den weltlichen Bereich bezogen, wären dies einzigartige Fähigkeiten für die Ausübung eines gerechten, gütigen Herrschers über ein Königsreich geworden. Im spirituellen Sinne allerdings, lagen Buddha ungeahnte Möglichkeiten zu Verfügung, die eigene höchste Befreiung zu erlangen und sogar die Führung einer großen Gefolgschaft um den Weg des Dharma (Rechtschaffenheit) zu lehren. Die meisten Väter ziehen es vor, dass die Söhne ihren Fußstapfen folgen und in dem Fall war es das Ansinnen des Vaters, Siddharta zu seinem Nachfolger zu ernennen. Er wurde in sämtlichen Kampfsportarten ausgebildet und lernte alle weltlichen Kenntnisse, ein Reich zu führen. Allerdings fühlte Buddha tief in seiner Seele eine Leere, die sich zu einer unerfüllten, für ihn unergründlichen Sehnsucht entwickelte. Die ungeschriebenen Gesetze des ALLERHÖCHSTEN BEWUSSTSEINS tragen Sorge dafür, den Weg eines Mahatmas und dessen Bestimmung zu erfüllen. Ein Engelwesen namens Chakradevata wurde speziell für diese Aufgabe auf die Erde gesandt. Eines Tages verspürte Siddharta den starken Wunsch seine Umgebung außerhalb des Palastgeländes zu erkunden. Zusammen mit seinem besten Freund Chandana machte er sich auf den Weg. Nach einer geraumen Zeit der Wanderschaft bemerkte Buddha einen sehr alten, und äußerst gebrechlich aussehenden Mann, der soeben mühsam auf einen Stock gestützt ihren Weg überquerte. Im Angesicht dieses offensichtlich schweren Schicksals, war Siddharta erschrocken und sein Herz schmerzte bei diesem Anblick des alten, hilflosen Mannes. Verwirrt fragte er seinen Freund: „Chandana, was für ein Unglück ist diesem Mann widerfahren?“ Chandana antwortete besänftigend: „Mein Freund, weißt du nicht, dass jeder von uns alt wird? Keiner von uns kann dem Alter entrinnen!“ Dies war niemand anderes als Chakradevata, der fähig war, jede beliebige Form anzunehmen und somit an der großen Aufgabe beteiligt war, Siddhartas Bewusstsein vom Schleier der Maya zu lüften. Das Alter und die damit einhergehende leidensvolle körperliche Schwäche, war eine nie zuvor erlebte Erfahrung für den jungen Siddharta. Tief aufgewühlt und sprachlos führte er mit seinem Freund die Reise fort. Kurze Zeit später sahen sie schon von weitem eine, mit Lepra übersäht, erbarmungswürdig aussehende Frau, die am Wegesrand kauerte. Zutiefst erschüttert blieb Siddharta abermals stehen und sein Herz krampfte sich zusammen, beim Anblick dieses offensichtlich schweren Leidens dieser Frau. Wiederum war die Verwandlung Chakradevatas für dieses Ereignis ausschlaggebend! Fassungslos wandte sich Siddharta abermals an seinem Freund, eine Erklärung zu geben für dieses Unglück! Chandena beruhigte seinen Freund mit den Worten: „Das ist nichts Besonderes, das kann auch jedem von uns geschehen!“ Eine ungeahnte Schwere bemächtigte Ihn daraufhin, bedrückt und tief in Gedanken führte Er zusammen mit seinem Freund den Weg weiter. Siddharta war jeglicher Sinn für die weltlichen Abenteuer einer Reise vergangen und Er verspürte den starken Wunsch, so schnell wie möglich wieder zum Palast zurückzukehren. Der kürzeste Fußweg führte allerdings an einem Verbrennungsplatz vorbei. Der Tod gehört zum Leben und so offen und ersichtlich waren auch damals diese Plätze, wo die Leichen in weißen Tüchern eingewickelt auf Scheiterhaufen lagen, um wieder zurückzukehren zur Asche, dem ursprünglichsten Element! Allerdings gehörte dieses Geschehen auch zu den Bereichen, die Siddharta vorenthalten wurden. So nahm das Schicksal seinen Lauf! Als die Beiden am Verbrennungsplatz vorbeischritten, wurde soeben ein Ritual für die Feuerzeremonie vorbereitet und Siddharta sah zum ersten Mal in seinem Leben eine Leiche. Entsetzt fragte er wiederum seinen Freund, was mit dieser Person geschehen war. Als er erfuhr, dass sich kein Mensch dieser Fügung entziehen kann, verstärkte sich seine schwermütige Stimmungslage noch mehr. Seine vorbestimmte Richtung nahm seinen Lauf, indem sich Chakradevata nun als Erleuchteter manifestierte. Siddhartas unauslöschliche Sehnsucht fand mit dem Anblick dieses Sadhus, der mit tief in sich gekehrtem, strahlendem Ausdruck, den Beiden entgegenschritt, spontan eine Richtungsweisung für Seinen weiteren Weg! Wiederum fragte er Chandena, wer diese Person war und sein Freud erklärte ihm, dass dies ein Sadhu sei, der sein Leben der „Suche nach der Wahrheit“ gewidmet hatte. Das Wort Wahrheit hörte er zum ersten Mal in seinem Leben, und spürte intuitiv, dass dieses Wort etwas mit der „Auflösung dieses Leidens“ was er zuvor erlebt und gesehen hatte, zu tun haben musste. Tief in sich versunken schritt Siddharta zusammen mit seinem Freund das letzte Stück des Weges einher. Als die Beiden die ersten Gebäude des Königshofes erreicht hatten, erblickte die Cousine von Siddharta den Königsohn vom Balkon aus und begann folgendes Lied zu singen: Hibbudhe nune so Matha – Hibbune nune so Pita – Yasunam Idi so Pathi

„Jene Mutter, die solch einen erhabenen Sohn geboren hat, müsste erleuchtet sein. Auch derjenige, der sich Vater dieses außergewöhnlichen Sohnes nennt, kann nur ein Erleuchteter sein!“ Diese erhebenden Worte brannten sich unauslöschlich in Sein Herz und Seine Seele ein! Inzwischen war es Abend geworden, der Palast strahlte hellerleuchtet, da sein Vater ein Fest veranlasst hatte. Es fand gerade eine Tanzveranstaltung statt. Buddha warf einen Blick in den großen Tanzsaal, innerlich hingegen stäubte sich alles in ihm, einzutreten und so zog er sich zurück in seine Gemächer. Siddharta war innerlich so aufgewühlt von den Erlebnissen des vergangenen Tages, dass es aussichtslos war, Schlaf zu finden. Mitten in der Nacht machte er sich auf, in der kühlen Frische Klarheit zu finden. Sein Weg führte unmittelbar am Tanzsaal vorbei, wo alle Tänzerinnen nun schlafend auf dem Boden verstreut lagen. Dieser Anblick allerdings war alles andere als schön! Die zuvor kunstvoll hergerichteten Gesichter, waren nun verschmiert mit Schminke, der Speichel floss aus dem Mündern und die Haare waren zerzaust! Wir lassen uns meist blenden mit unseren Sinnen, wollen immerzu nur das Schöne sehen. Buddha blickte in diesem Moment hinter die Kulissen! Der Schleier von Maya wurde gelüftet. Ihm wurde unmittelbar bewusst, dass dieser Abschnitt – gefangen in der Illusion der Sinne – endgültig vorbei war! Buddha wird heutzutage meist nur in der vollkommenen Harmonie des „Samadhi“ dargestellt. Über die vergangenen 550 Leben Seiner Vorbereitung, wissen die Wenigsten Bescheid! Die Vorsehung des Schicksals nahm seinen Lauf. In derselben Nacht wurde auch sein Sohn geboren. Sobald wir unser Kind in den Armen halten, beginnt die sogenannte „Festhaltung“ ein lebenslanger Prozess, der sich über viele Leben hinweg aufbaut und irgendwann wieder aufgelöst werden muss, um die ewige Freiheit zu erlangen! Als Buddha von seinem nächtlichen Spaziergang zurückkehrte erfuhr er sogleich von dem großen Ereignis. Vorsichtig öffnete er dir Tür des Schlafgemachs Seiner Frau. In der Morgendämmerung erblickte Er Seine Frau, die schlafend mit dem Kind im Arm auf dem Bett ruhte. Sein geklärter Geist gab Ihm den Namen Seines Sohnes ein: „Rahula“ – ein Rahu (Bindung) ist geboren! In diesem erhabenen Augenblick gab Siddharta sich selbst das unumstößliche Versprechen: Seinen Sohn auf den Weg zur Befreiung von den Leiden des Lebens, der Geburt und des Todes zu führen!

Er verließ daraufhin seine Familie, seine Heimat, und damit auch allen Komfort, den Er bis dahin genossen hatte und machte sich auf, die Wahrheit zu suchen, um die endgültige Befreiung zu finden! Heutzutage denken die Menschen, dass Buddha ein Rabenvater war. Allerdings zeigt uns die Historie, dass Sein großes Versprechen tatsächlich später in Erfüllung gegangen war…