Die Einweihung der Filteranlage

Am Dienstag, 15.05.2018 war es endlich soweit. Mit großer Freude begannen wir unsere Pilgerfahrt in den Norden des Landes, mit dem Ziel die Wasserfilteranlage mit dem in Deutschland gesammelten Geld zu eröffnen. Die Mönche aus dem Mahamevnawa Kloster hatten sich bereits auf den Weg gemacht, da auf deren Reise weitere Wasserfilteranlagen an weiteren Orten eingeweiht werden sollten.

Zu unserer Fahrt hatte Lakshmi Devi auch die ehrwürdige Kalawera-Priesterin eingeladen, die uns beim frühen Aufbruch im Ashram noch mit freudigem Herzen erklärte, dass Swami, Lakshmi Devis Vater und viele Devatas mit uns reisten.

So führte uns der Weg in den Distrikt Polonnaruwa im Nordosten von Sri Lanka. Diese Region ist die mit am stärksten betroffene. In diesem Distrikt leben über 10.000 Erkrankte.

An der Schule im Ort Girithale werden aktuell 2.562 Kinder unterrichtet. Jedes dritte Kind ist durch das belastete Wasser erkrankt. In den letzten Jahren war es an dieser Schule gänzlich verboten, Wasser zu trinken. Ein Minister des Landes hatte den Bau der Filteranlage an dieser Schule persönlich unterstützt, da er als Kind hier zur Schule ging. Er hatte uns in einem kurzen Gespräch die Situation der Region erläutert und auch den Einsatz und die Unterstützung der Regierung bestätigt. So werden alle Anlagen des Mahamevnawa Klosters in Zusammenarbeit mit den staatlichen Abteilungen Civil Security Department (Zivil-Schutz; Aufgabe: Bau der Anlage) und Civil Defence Force (Verteidigungs-Schutz; Aufgabe: Überwachung und Schutz) gebaut.

 

 

 

 

 

Traditioneller Weise werden die Wasserfilteranlagen mit einer Pooja eingeweiht. Teil dieses Verehrungsrituals ist die Opferung des ersten gefilterten Wassers an Buddha zum Dank und zur Ehrerbietung. Während der feierlichen Einweihung wurden weitere 7 Schlüssel für umliegende Filteranlagen gesegnet.

Lakshmi Devi hatte es uns ermöglicht in einer kleinen privaten Audienz für die Mönche die zur Einweihung gekommen waren das Mora Pirith zu rezitieren. Diese waren sehr angetan und luden uns ein, dieses Pirith öffentlich vor den geladenen Gästen zu rezitieren. Das war eine große Ehre für unsere kleine Gruppe und wir sind unserer lieben Lakshmi Devi hierfür von Herzen dankbar!

 

16.5.2018 – Einweihung der Vishvadhara-Wasserfilter-Anlage

Die Weiterfahrt durch diese Region führte uns schließlich zu dem kleinen Dorf in dem die von uns unterstützte Wasserfilter-Anlage gebaut wurde. Dieses Dorf ist sehr arm. Die Reisernte kann in dieser wasserarmen Gegend zum Beispiel nur zweimal, statt wie gewöhnlich viermal, im Jahr eingeholt werden.

Der Dorfmönch verzichtet hier oft auf sein Gehalt um seine arme Gemeinde nicht zu sehr zu belasten. An manchen Tagen ist es den Gemeindemitgliedern nicht möglich, wie normalerweise üblich, dem Mönch Essen zu geben. Es reicht schlichtweg nicht für alle aus. Zu Beginn seiner Amtszeit wollte der Mönch dieses Dorf sogar wegen seiner großen Armut wieder verlassen. Doch die Dorfälteste warf sich daraufhin mit ihrem ganzen Körper vor dem Mönch zu Boden und bat ihn eindringlich, er möge bleiben.

Ursprünglich wurde uns ein anderes Wasserprojekt zugeteilt, aber das unumstößliche Gesetz des Samskara (Karma und Wiedergeburt) führte uns dann doch hier zusammen.

Zu den Aufgaben des Dorfmönchs zählt auch das Halten der Sonntagsschule für die Kinder der Gemeinde. So ist es bei den buddhistisch geprägten Gemeinden üblich. Seine 74 Schüler erhielten bereits zwei mal den ersten Preis für die beste Rezitation der buddhistischen Gebete. Die Sonntagsschule wird bislang allerdings ungeschützt vor Sonne und Regen im Freien gehalten. Lakshmi Devi hat kurzentschlossen das Restgeld des Wasserprojekts dem Dorfmönch übergeben. Nun kann dort ein neuer, schöner Ort für den Unterricht der Sonntagsschüler entstehen.

Der wunderschöne, großgewachsene Bodhibaum des Ortes leidet ebenfalls sehr unter den Umständen in diesem Dorf. Die ehrwürdige Kalawera-Priesterin gab den Dorfbewohnern genaue Anweisungen zu einem Ritual, mit dessen Hilfe sich die Situation des ganzen Dorfes zum Besseren wenden kann.

Die Eröffnung der Anlage war über alle Maße berührend. Lakshmi Devi hatte den Knopf zum Einschalten betätigt und sie erzählte uns später, dass ihr Herz fast barst, durch die große Freude, dies erleben zu dürfen.

Nun fließt frisches, gefiltertes Wasser und jeder der Anwesenden war von grenzenlosem Glücksgefühl und großer Erleichterung erfüllt. Ein Dorfbewohner erzählte, wie er selbst über die letzten Jahre hinweg immer kilometerweite Strecken auf sich genommen hatte, um gutes Wasser zu holen. Auch er ist vom trinken des verschmutzten Wassers krank geworden.

Jetzt können an diesem Ort rund 1.000 Bewohner und viele Menschen aus umliegenden Dörfern von der Filteranlage profitieren.

 

 

Die Zeremonie, der Satsang der Mönche und die Gespräche mit den Menschen vor Ort waren unglaublich ergreifend. Einer der Mönche aus dem Mahamevnawa Kloster lehrte uns, dass es sehr schwer sei, Punnamodena (gutes Karma) zu erhalten. Das Leben gehe so schnell vorüber und viele Gelegenheiten verstreichen ungenutzt. Durch das Spenden dieser Anlage aber, zählt das gute Karma nicht nur einmal. Es wird mit jeder Wasserentnahme wieder und wieder gutes Karma angesammelt.

Zurück im Ashram nach dieser ergreifenden Zeremonie war am nächsten Morgen eine Lichterscheinung am Himmel zu sehen. In allen Farben des Regenbogens erschien sie in einer rund-ovale Form zwischen den Wolken. Lakshmi Devi erklärte uns, dass dies ein Geschenk der Devatas sei. Ein Geschenk für das große Seva für all diejenigen, mit deren Hilfe der Bau dieser Wasserfilteranlage möglich war.

OM SRI SAI RAM

Von unseren dankbaren Herzen
zu den Lotusfüßen von Sri Sathya Sai Baba und Sri Lakshmi Devi