Ashram-Aufenthalt im Juli 2016

In unermüdlichem Eifer lebte uns unsere geliebte Lehrerin Lakshmi Devi die Arbeit im Ashram vor.

DSC_0588

Das neuumgebaute Cornerhaus erforderte ganz besondere Aufmerksamkeit. Obwohl wir einen fleißigen Baumeister gefunden haben, verhält es sich wie in Deutschland mit einem Bau. Immer wieder müssen die Kosten für Material geprüft werden und die Ausführung der Arbeit an sich muss auch ständig kontrolliert werden.

Dann gab es viel zu tun im Ashramgarten. Die Blumen, die gepflückt werden um sich Gott zu opfern vor den Altarschreinen, brauchen Dünger zum Wachsen und Gedeihen. Mit Eifer machten wir uns, zusammen mit einigen Helfern ans Werk, den überwucherten Humus ans Licht zu bringen. Die ganze Insel ist ja wie ein Gewächshaus. Man kann sich kaum vorstellen, wie sehr verschlungen solche Schlingpflanzen sein können… Nach einem halben Tag hatten wir gerade mal 15m² geschafft und waren derart außer Puste, so dass Lakshmi Devi entschied, einen Bagger zu organisieren.

DSC_0482---KopieDSC_0485---Kopie

Tatsächlich ging die Arbeit voran, obwohl dieses gute Stück nur drehen konnte, wenn er sein Gewicht auf die Schaufel verlagerte, weil die Ketten derart ausgeleiert waren. Ralf meinte, so ein Modell kann bei uns inzwischen im Museum betrachtet werden

DSC_0175

Auch die Kokospalmen brauchen regelmäßig Dünger. Der fleißige Sunil machte sich an die Arbeit und grub um jede einzelne Palme einen Graben von Hand, bei ca 32°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Durch all diese Erfahrungen wächst unser Respekt vor dieser körperlich schweren Arbeit, die diese Menschen hier täglich leisen müssen.

DSC_0570---Kopie

DSC_0888

Trotz wenig Schlaf und körperlicher Arbeit gewannen wir auch dieses Mal sehr viel innere Stärke und Kraft an diesem gesegneten Platz. Auch unsere beschwerliche Reise nach Anuradhapura hat sich allemal gelohnt. Schon der Anblick auf die majestätische Ranawalj Dagoba, abends in leuchtendem weiß gegen den Nachthimmel ist ein unvergesslicher Anblick, der sich tief ins Herz einprägt. In weißen Kleidern gewandet singen die Pilger in allen Tonlagen heilige Gesänge in Pali. Sie schreiten mit Räucherwerk und Blumen um die heilige Gebetsstätte. Die Spitze ist aus Diamant und im Inneren werden Reliquien von Buddha aufbewahrt. Dazwischen tauchen immer wieder die orangenfarben gekleideten Mönche auf, viele ebenfalls auf Pilgerschaft.

Erst am zweiten Tag fanden wir ein ruhiges Plätzchen für die Meditation. Lakshmi Devi offenbarte uns, dass jedes Mal, bevor sie tief eintaucht in die Meditation, ein Engelswesen erscheint um ihr Blumen oder ein anderes Geschenk zu überreichen. Bei einer Meditation unter dem Boddhibaum wurde ihr eine ganz besonders große Gnade zuteil – zum ersten Mal in ihrem Leben erschien Buddhas heiliges Antlitz vor ihrem inneren Auge. Normalerweise ist dies gar nicht möglich – es heißt sogar, keiner sah jemals Buddhas Angesicht.

DSC_0490---Kopie

Zurück im Ashram, gab es weitere Arbeit zu tun. Ralf durfte einige Bäume fällen, die viel Licht raubten. Allerdings musste er sich mit den großen Ameisen herumplagen, deren Revier dadurch aufgewühlt wurde!

Bei der Kokosnussernte ergab der Ertrag 1900 Kokosnüsse. Teilweise werden diese zu Kokosöl verarbeitet. Mit diesem Öl werden wiederum die Öllämpchen morgens und abends vor den Schreinen angezündet.

DSC_0648---Kopie DSC_0654---Kopie

Am letzten Tag geschah noch ein Wunder. An dem Bild von Lakshmi Devis Mutter materialisierten sich Tränen. Ihre Mutter weint im Angesicht der vielen schweren Arbeit, die ihre Tochter tagtäglich leisten muss.

OM SHRI SAI RAM